In Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) wurde in die Webseite des Sorbischen Instituts eine Vorlesefunktion für Deutsch implementiert. Leider ist eine entsprechende Technologie für die beiden sorbischen Schriftsprachen nicht verfügbar. Das Sorbische Institut ist sich dieser Problematik bewusst und sondiert zurzeit mit Partnern die Entwicklung einer entsprechenden Software. Außerdem bereiten sorbische Ausdrücke in deutschem Text der deutschen Vorlesefunktion erkennbar Schwierigkeiten. Wir bitten dafür um Verständnis, da wir nicht allein aus diesem Grund auf die sorbischen Ausdrücke verzichten möchten.
Die oben genannte Maßnahme wurde finanziert aus Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
Dimensionen kultureller Sicherheit bei ethnischen und sprachlichen Minderheiten
Beiträge der internationalen Konferenz des Sorbischen Instituts, des Lehrstuhls Québec- und Kanadastudien (CRÉOC) an der Université du Québec à Montréal (Kanada) und der Fakultät für Soziale Entwicklung und Westchina-Entwicklungsstudien der Universität Sichuan (China), 17-–19.11.2016 in Bautzen Hgg. Jean-Rémi Carbonneau / Andreas Gruschke / Fabian Jacobs / Ines Keller / Sonja Wölke
Sicherheit gehört zu den Grundbedürfnissen der Menschheit. So ist sie auch konstituierend für das Zusammenleben von ethnischen und sprachlichen Minderheiten sowie für die Staaten, in denen sie leben. Das Verhältnis von Minderheit und Staat ist jedoch durch Machtasymmetrien geprägt, die aufgrund divergierender Sicherheitsbedürfnisse zu Konflikten führen können. In vorliegendem Band stellen erstmalig Minderheitenforscher aus Nord- und Südamerika, Europa und Asien in vergleichender Perspektive einen Weg vor, der derartigen Krisen entgegenwirkt. Mit dem Konzept der kulturellen Sicherheit untersuchen sie gesellschaftliche und institutionelle Rahmenbedingungen, die es Minderheiten ermöglichen, durch politische Mitbestimmung ein Gefühl von Zugehörigkeit zu ihrem Staat zu entwickeln und gleichzeitig ihre kulturelle Souveränität zu stärken. Damit deckt das Konzept nicht nur Missstände auf und erklärt die Ursachen politischer Instabilitäten. Es macht zugleich erfolgreiche Strategien zur Generierung kultureller Sicherheit sichtbar, die für Minderheiten sowie die Minderheitenpolitik multinationaler Staaten weltweit Orientierung geben können.
Uwe Gaul: Grußwort des Staatssekretärs im SMWK/ S. 18
Ingo Kolboom: Die Minderheitenfrage im Spiegel einer persönlichen Roadmap/ S. 21
Staatliche Stabilität
A. Tom Grunfeld: Kulturelle Sicherheit ethnischer Minderheiten: Tibet und Québec/ S. 32
Andreas Gruschke: Dimensionen kultureller Sicherheit am Beispiel Chinas/ S. 45
Pierre Trudel: Kulturelle Identität und Wiederaufbau der indigenen Nationen in Kanada/ S. 67
Institutionelle Dimension
Peter Schurmann: Zum Abbau kultureller Unsicherheit bei den Sorben nach 1945. Der Stellenwert sorbenrechtlicher Bestimmungen in Sachsen 1948 und Brandenburg 1950/ S. 90
Anna-Christine Weirich: Sprachliche Repertoires und gesellschaftliche Partizipation ukrainischsprachiger Bevölkerung in Moldova/ S. 100
Martin Normand: Aktives Angebot als Norm öffentlicher Dienstleistungen. Zu Inklusion und Sicherheit frankophoner Minderheitengruppen in Kanada/ S. 121
Anton Sterbling: Die Bedeutung kultureller Institutionen für die Deutschen in Rumänien/ S. 135
Territoriale Dimension
Nicolas Houde / Laurie Camirand Lemyre: Lokal verwaltete Naturschutzgebiete als Strategie zur Revitalisierung indigener politischer Kulturen in Kanada. Das Beispiel Masko Cimakanic Aski/ S. 146
Xabier Itçaina: Kulturelle Unsicherheit, gesellschaftlicher Wandel und territoriale Institutionalisierung am Beispiel des französischen Baskenlandes/ S. 160
Jean-Rémi Carbonneau: Zwischen spanischer und katalanischer Nationsbildung. Das Streben nach kultureller Sicherheit im Valencianischen Land/ S. 174
Huang Yunsong / Andreas Gruschke: Kulturelle Sicherheit unter Bedingungen unsicherer Existenz? Das Bodenproblem der Tibeter im indischen Exil / S. 200
Kollektive Identitätsangebote
Nicole Dołowy-Rybińska: Sprach- und Kulturpraktiken junger Menschen aus europäischen Sprachminderheiten. Zwischen Assimilation und Aktivismus/ S. 224
Daniel Wutti: Erinnerung, Großgruppenidentität und politische Partizipation. Die Kärntner SlowenInnen zwischen kultureller Unsicherheit und Sicherheit/ S. 238
Tatiana Podolinská: Sichtbar und sicher? Kulturelle Identität als Quelle von Sicherheit. Soziale Vernetzung und der Predigerdiskurs der Pfingstler bei den Roma in der Slowakei/ S. 251
Partizipative Dimension
Inge Sichra: Agency von Müttern und Vätern. Sprachenpolitik und Sprachplanung in indigenen Familien in Lateinamerika/ S. 276
Ines Keller / Theresa Jacobs: Die Sorben in Deutschland: Kulturelle Praktiken und kulturelle Sicherheit/ S. 291
Manuel Meune: Die Schweiz als sprachenfeindliches Land? Von der Namenlosigkeit zur Revitalisierung: Der lange Weg des Frankoprovenzalischen/ S. 306
Fabian Jacobs: Kulturelle Sicherheit in der Bergbaufolgelandschaft am Beispiel der Sorben in der mittleren Lausitz/ S. 328
Bibliothek und Archiv sind vorerst bis zum 14.2.2021 geschlossen
Aufgrund der derzeitigen pandemiebedingten Einschränkungen bleiben die Sorbische Zentralbibliothek und das Sorbische Kulturachiv vorerst bis zum 14.2.21 geschlossen. Sie erreichen uns in dieser Zeit telefonisch und per E-Mail. biblioteka-archiw@serbski-institut.de Unsere digitalen Services finden Sie unter der Rubrik Bibliothek & Archiv.
Neue Internetseite für sorbische Eigennamen gestartet
Wir haben aus einer Vielzahl an Quellen niedersorbische Siedlungsnamen zusammengetragen und dafür eine Internetseite aufgesetzt: für jeden komfortabel online nutzbar.
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