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April 2023
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Sehr geehrte Leserinnen und Leser - cesćone cytarki a cytarje,

Seit Jahren schon nimmt die Bedeutung digitaler Publikationen unterschiedlicher Art zu, und die zahlreichen in diesem Newsletter erwähnten "Neuerscheinungen" zeugen auch von der Vielfalt unserer Arbeit. Neben wissenschaftlichen Beiträgen in Online-Zeitschriften und Blogs oder der Bereitstellung einer ersten Version der Vorlesefunktion für beide sorbische Schriftsprachen ist im Angebot: die Veröffentlichung eines großen fotografischen Nachlasses aus dem Sorbischen Kulturarchiv über die Deutsche Fotothek sowie der erste Teil einer Erfassung und Beschreibung von Bräuchen und Festen der Sorben/Wenden in der Niederlausitz über das SI-Portal Sorabicon. Und: Der Ausbau der beiden Sprachportale zum Ober- und Niedersorbischen schreitet voran mit verschiedenen neuen oder inhaltlich ergänzten "Nachschlagewerken" zum Wortschatz beider Sprachen. Viel Freude beim Ausprobieren über die hoffentlich schönen Ostertage!

Institutsdirektor Prof. Dr. Hauke Bartels

Tester für "Matej" und "Juro" gesucht!

Am 23. Januar präsentierten Dr. Astrid Schmiedel und Jan Meschkank, Sprachwissenschaftler:innen am Sorbischen Institut, mit "Matej" und "Juro" die erste Test-Version der ober- und niedersorbischen Vorlesefunktion. Die ober- und niedersorbische Stimme ist (noch in der Entwicklungsumgebung) erreichbar unter: http://tts-juro-matej.serbski-institut.de/. Diese Version ist ein wichtiges Zwischenergebnis der auch Aussprachegewohnheiten und die Orthoepie beider sorbischer Schriftsprachen einbeziehenden Forschungen des Sorbischen Instituts, die der Freistaat Sachsen mit bisher 700.000 Euro förderte. Aktuell arbeitet das Team an der zweiten Version, die im Laufe des Sommers vorgestellt wird. – Bitte schicken Sie Ihre Erfahrungen und sachlichen Hinweise zu "Matej" und "Juro" an feedback-juro-matej@serbski-institut.de
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Sorbischer Kultur- und Kreativsektor vor und nach 1989/90

Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Theresa Jacobs widmete sich zwischen 2020 und 2022 in einem dreijährigen, vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus geförderten Drittmittelprojekt dem sorbischen/wendischen Kultur- und Kreativsektor unter dem Gesichtspunkt multipler Transformationserfahrungen. Sie untersuchte die Bedeutung und den Umgang mit kulturellem Erbe zwischen ethnischer Selbstvergewisserung und ökonomischer Inwertsetzung. Für ihre Untersuchung führte Theresa Jacobs eine Reihe von Gesprächen mit Zeitzeug:innen, darunter u.a. Jan Bilk, Iris Brankatschk, Toni Bruk, Matthias Bulang, Benedikt Dyrlich, Juro Mětšk, Maja Nagel, Jürgen Matschie und Jurij Koch. Das Projektteam lud zu vier Workshops ein, hielt Vorträge auf Konferenzen und veröffentlichte zahlreiche Beiträge, die auf dem Blog des Projektverbunds dokumentiert sind.
In der gemeinsamen englischsprachigen Abschlusspublikation des Projektverbunds mit dem Titel "Multiple Transformations. Lived Experiences and Post-Socialist Cultures of Work" veröffentlichte Theresa Jacobs als Mitherausgeberin einen Beitrag zum sich wandelnden Musiksektor bei den Sorben. Am Beispiel des Komponisten Juro Mětšk zeigt sie, wie Künstler:innen in der Transformationszeit auf eine Anpassungsfähigkeit zurückgriffen, die einerseits mit einer für Freischaffende typischen künstlerischen Haltung, andererseits aber auch mit der engen Beziehung zum Sorbischen verbunden ist. Dr. Ines Keller und Dr. Fabian Jacobs widmeten sich dem institutionellen Wandel am Beispiel des Hauses für sorbische Volkskunst. Das Sonderheft mit weiteren Beiträgen erscheint zeitnah. Die Einzelbeiträge sind bereits zugänglich (mit Bezahlschranke), die Einleitung zum Heft ist frei zugänglich.

Erste Station: Heimatmuseum Jänschwalde

Im Januar stellten der Ethnologe Dr. Robert Lorenz und Informatiker Alf-Christian Schering die inhaltliche und technische Konzeption für ein Register des sorbischen/wendischen Kulturerbes (RSK) vor, vgl. Medieninfo vom 19.1. Mit der vergleichenden Erkundung der notwendigen praktischen Arbeitsschritte in verschiedenen Sammlungsorten hat die Pilotphase begonnen, konkret im März im Wendisch-deutschen Heimatmuseum Jänschwalde. An insgesamt sechs Arbeitstagen fotografierten die Mitarbeiterin des Heimatmuseums Nadine Adam und Dr. Robert Lorenz über 30 Objekte der Jänschwalder Sammlung, die zum Teil erstmals inventarisiert wurden und nun im "Museum digital" erfasst und öffentlich zugänglich sind. Diese Plattform wird zukünftig ein Teil der Gesamtdarstellung des sorbischen/wendischen Kulturerbes im RSK sein. Zu den in Jänschwalde erfassten Sammlungsgütern zählen wertvolle Trachten der Region, Werke der Bildenden Kunst von Klaus Bramburger und Wylem Šybaŕ sowie Sachkultur aus dem Bereich der Volksfrömmigkeit. - Nach Jänschwalde sind in den nächsten Monaten weitere Orte in Ober- und Niederlausitz für die Pilotphase des RSK vorgesehen.

Bilder: Tracht einer Ostersängerin

Neue Sammlung im SORABICON

Ab sofort ist auf dem SI-Wissensportal SORABICON eine neue Sammlung zum immateriellen sorbischen/wendischen Kulturerbe online verfügbar: Bräuche und Feste der Sorben/Wenden in Spree-Neiße. Die Darstellung basiert auf einer Dokumentation im Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa in den Jahren 2019 bis 2021. Erstellt wurde sie als Pilotprojekt für eine Erfassung des Brauch- und Festgeschehens im gesamten sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet. Zivil­gesell­schaft, Kultur­touristik und Kreativ­wirt­schaft können auf diese Weise das kulturelle Erbe nachhaltig nutzen.

Unten: Hahnrupfen in Bärenbrück
Das Vorhaben wurde durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Praktisch: Neu auf den Sprachportalen

  • Erster Teil des terminologischen Moduls des Neuen deutsch-obersorbischen Wörterbuchs
    Mit dem Neuen deutsch-obersorbischen Wörterbuch soll auf die berechtigten Forderungen der Praxis nach einem aktuellen Gesamtnachschlagewerk reagiert werden. Einfließen werden alle inzwischen erschienenen Wörterbücher mit obersorbischem Anteil, unter anderem die Fachterminologiesammlungen für den Schulunterricht (hrsg. im Domowina-Verlag bzw. im Witaj-Sprachzentrum). Diese bilden auch den Grundstock für das erste terminologische Modul, das bereits veröffentlicht wurde und derzeit ca. 6100 Stichwörter umfasst. Es wird ständig verbessert und erweitert.
  • Neuer Informationsservice "Neue Lexik" für Ober- und Niedersorbisch
    Auf beiden Portalen findet sich jetzt ergänzend zu den regulären Wörterbüchern ein neuer Service, der über "neue" Wörter informiert. Dabei handelt es sich im Wesentlichen einerseits um echte Neologismen, andererseits aber auch um Wörter, die zwar im neueren Schrifttum vorkommen, aber in neueren Wörterbüchern nicht verzeichnet sind. Die erste Version bietet eine Grobbeschreibung mit Textbelegen für schon mehr als 5400 lexikalische Einheiten, davon etwa 1200 niedersorbische. Sie stammen aus dem laufenden Schrifttumsmonitoring. Der Informationsservice wird nun jährlich erweitert. – Das Vorhaben wird gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk, die jährlich auf der Grundlage der beschlossenen Haushalte des Deutschen Bundestages, des Landtages Brandenburg und des Sächsischen Landtages Zuwendungen aus Steuermitteln erhält.
    »Nowa Leksika (dolnoserbski.de)
    »Nowa Leksika (hornjoserbsce.de)
  • 50 weitere Ortsnamen leicht erklärt
    Seit fast zwei Jahren sind im Namenservice unter niedersorbisch.de/mjenja Erklärungen (Etymologien) niedersorbischer Orts- und Familiennamen abrufbar. Nun wurde das Verzeichnis um 50 weitere Ortsnamen erweitert. Insgesamt kann damit die Herkunft und Bildung von insgesamt 200 Namen nachgeschlagen werden. SI-Namenkundler Dr. Christian Zschieschang hat die Etymologien in der Fachliteratur recherchiert, zusammengefasst und in allgemeinverständliche Erklärungen "übersetzt". Mehr Informationen, auch zur innovativen modularen Erklärungsweise selbst, finden sich auf der Internetseite. - Das Vorhaben wurde durch die Stiftung für das sorbische Volk aus Mitteln des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Fotografischer Nachlass von Erich Rinka

Über die Website der Deutschen Fotothek/SLUB Dresden ist seit Ende 2022 der fotografische Nachlass mit fast 10 000 Bildern des Fotografen Erich Rinka (1902-1983) recherchierbar. Der in Lübbenau geborene Fotograf hinterließ einen umfangreichen Nachlass mit Bildern u. a. aus dem Spreewald, vom Sorbentreffen in Bautzen 1956, Ostern in Mühlrose 1954 und zum Aufbau des Kraftwerks Schwarze Pumpe 1958. Die Bilder und Negative wie auch Dokumente aus dem Leben und Schaffen Rinkas werden im Sorbischen Kulturarchiv aufbewahrt. Die Digitalisierung des Nachlasses war eine Kooperation mit der SLUB im Rahmen des sächsischen Landesdigitalisierungsprogramms. Die SLUB übernahm die Image-Digitalisierung und SI-Mitarbeiterin Marhata Delenk die inhaltliche Erschließung der Fotos (Titel, Datum, Ort, Schlagworte, diverse technische Daten).

Niedersorbisch-Intensivkurs

Seit Mitte Januar unterrichtet Maria Elikowska-Winkler von der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur in einem Intensivkurs Sorbisch-Lernende vom Sorbischen Institut und die Domowina-Sprachmotivatorin. Insgesamt sind es neun Teilnehmende, die einmal die Woche im Wendischen Haus nicht nur Vokabeln und Grammatik pauken, sondern insbesondere ganz praktisch Konversation üben. So musste eine Teilnehmerin schon in der "Lodka" im Haus zwei Osterkarten auf Niedersorbisch kaufen.
Öffnungszeiten Lesesaal der Sorbischen Zentralbibliothek und des Sorbischen Kulturarchivs
Montag – Mittwoch: 9–16 Uhr
Gründonnerstag (6. April): 9-14 Uhr
(Donnerstag regulär: 9–18 Uhr)
Freitag geschlossen
biblioteka-archiw@serbski-institut.de
Telefon: 03591 4972-15 (Auskunft Lesesaal)

Ausschreibungen - Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen bis zum 15. Mai 2023

  • Digitalisierungsfachkraft
    Am Sorbischen Institut/Serbski institut ist zum 1. Juli 2023 am Standort Bautzen eine Stelle als Digitalisierungsfachkraft (w/m/d) zu besetzen.
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  • Programmierer:in für Digitalisierung und Datenpräsentation
    Am Sorbischen Institut/Serbski institut ist zum 1. Juli 2023 am Standort Bautzen eine Stelle als Programmierer:in (m/w/d) für Digitalisierung und Datenpräsentation zu besetzen.
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  • Projektleitung Aufbauphase Digitalisierungszentrum
    Am Sorbischen Institut/Serbski institut ist zum 1. Juli 2023 am Standort Bautzen eine Stelle für die Projektleitung Aufbauphase Digitalisierungszentrum zu besetzen.
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Research Fellows im Jahr 2023

Evan W. Bleakly von der TU Dresden forschte vom 1. März bis 4. April als Gastwissenschaftler am SI an den Standorten Bautzen und Cottbus. Er beschäftigt sich mit "Linguistic-Landscapes-Forschungen". Seine wissenschaftlichen Erhebungen führten ihn in den ersten zwei Wochen in zweisprachige Gemeinden der Oberlausitz.

Der zweite Research Fellow in diesem Jahr ist der Sportsoziologe Dr. Kristian Naglo von der Deutschen Sporthochschule Köln, der sich mit dem Thema "Minderheiten, Sprache und Konzepte kultureller Differenz in sozialen Freizeitwelten: Das Beispiel der Sorben im organisierten Sport und in Städtepartnerschaften" auseinandersetzt. Er wird die zweite Augusthälfte in Bautzen verbringen; im März hatte er seine Forschungen am SI in Bautzen vorbereitet und sich u.a. das Training der SG Crostwitz 1981 e.V. angeschaut.

Die Bewerbungsfrist für Forschungsstipendien am Sorbischen Institut im Jahr 2024 endet am 31.10.2023.

27.04.2023

Vortrag

Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda, 17:00 Uhr:
"Festzug, Feuer, Erbsstrohbär. Zur Kulturgeschichte unserer Bräuche zwischen Weihnachten und Walpurgis"
Vortragende: Dr. Susanne Hose

05.05.2023

Vortrag

Wartha, Haus der Tausend Teiche, 17:00 Uhr:
"Sorbische Mythenwesen in der bildenden Kunst", Vortrag von Dr. Susanne Hose zur Eröffnung der Ausstellung "Sagen und Mythen der Lausitz und der Sorben" (05.05.–27.08.2023)

24.05.2023

Vortrag

Stadtbibliothek G. E. Lessing, Kamenz:
"Via regia literatura 2023"
mit Vortrag von Dr. Robert Lorenz
(weitere Informationen folgen)

08.06.2023

Vortragsreihe

Haus der Sorben, 18:00 Uhr:
"Psycholinguistische Grundlagen der Mehrsprachigkeit"
Referentin: Prof. Barbara Mertins, TU Dortmund

28.06.2023

Sport

Bautzen, 19:00 Uhr:
Team "Serbske heje" des Sorbischen Instituts beteiligt sich am Firmenlauf Bautzen

30.06.2023
01.07.2023

Workshop

Sorbisches Institut, Bautzen, ganztägig:
Jungakademisches Netzwerktreffen sorabistischer Forschung
>> weitere Informationen <<
Anmeldefrist: 28.04.2023

31.08.2023

Vortragsreihe

Sorbisches Museum Bautzen, 18:00 Uhr:
"Maria Grollmuß (1896–1944). Biografische Annäherung und Erinnerungsnarrative"
Referentin: Dr. Birgit Sack (gemeinsame Veranstaltung mit der Gedenkstätte Bautzen und dem Sorbischen Museum)

09.11.2023

Vortragsreihe

Steinhaus Bautzen, 19:00 Uhr:
Buchpräsentation "Sorbische Filmlandschaften. Zur Geschichte der Sorben im Film der DDR"
Referenten: Dr. Grit Lemke, Dr. Andy Räder (gemeinsame Veranstaltung mit der DEFA Stiftung)

29.11.2023

Save the date

Haus der Sorben, 14:00–17:00 Uhr:

Institutstag des Sorbischen Instituts

Slawistik-Konferenz in der Ukraine - Wissenschaftlicher Austausch in schweren Zeiten

Die Lwiwer Iwan-Franko-Universität veranstaltete gemeinsam mit dem Ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft am 30./31. März eine slawistische Konferenz zu Ehren des ukrainischen Sorabisten Kostjantyn Trofymowyč. Ein Erfahrungsbericht von Fabian Kaulfürst.
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Missionsraum Lausitz. Die Berliner Missionsgesellschaft und die Lausitzer Sorben

Das war der Titel des Vortrags von Dr. Lubina Mahling am 23. März in der Berliner Theologischen Fakultät. Eingeladen hatte der Verein für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte, dessen Geschäftsführer Dr. Krogel über Mahlings Archivrecherchen auf das Thema aufmerksam geworden war. Im Mittelpunkt des Vortrages stand das sorbische Schrifttum der Berliner Missionsgesellschaft, vor allem die von Handrij Zejler redigierte Zeitschrift "Misionske Powěsće" (1844–1849). Eine Gruppe deutscher und sorbischer Geistlicher aus Preußen hatte sich unter der Ägide des von Karl von Heynitz auf Königshain für den Druck dieser ersten sorbischen Volkszeitschrift eingesetzt. Diese neuen Aspekte der sorbisch-preußssischen Geschichte aufnehmend, schloss der Abend mit einer anregenden Diskussion.

SI-Wissenschaftlerin am Zukunftsdialog teilgenommen

Kulturwissenschaftlerin Dr. Jenny Hagemann beteiligte sich am 10. März am Zukunftsdialog des Leibniz-Netzwerks "Historisches Wissen für nachhaltige Entwicklung" in Leipzig. Im Panel "Historischem Wissen und der Strukturwandel in Energielandschaften" sprach sie über die Verflechtungen sorbischer/wendischer und industrieller Geschichte in der Lausitzer Tagebaufolgelandschaft. So etwa die Bedeutung von kulturhistorischem Wissen und zivilgesellschaftlicher Beteiligung für die kulturelle und soziale Widerstands- und Anpassungsfähigkeit von braunkohlenbedingt umgesiedelten Ortschaften oder das Potenzial dieses Wissens bei der Stärkung und Diskussion der regionalen Identität der Lausitz. Ein Beispiel dafür ist die aktuelle, vom SI wissenschaftlich begleitete Welterbe-Initiative für die Lausitzer Tagebaufolgelandschaft.

Die Situation des Sorbischen in Spanien vorgestellt

Am 4. März hielt Dr. Jean-Rémi Carbonneau einen Online-Vortrag auf den "Reflexionstagen über Mehrsprachigkeit in Europa" über die politische Geschichte der Sorben, die sorbischen Institutionen, die soziolinguistische Situation und die aktuellen sprachpolitischen Herausforderungen der Minderheit. Es folgte eine rege Diskussion mit rund 20 Wissenschaftler:innen, Lehrer:innen, Eltern und Minderheitenvertreter:innen über die Erfahrungen in beiden Ländern. Ein Bericht ist in der soziokulturellen katalanischen Zeitschrift Temps de Franja veröffentlicht. Die Reflexionstage organisierten zwei örtliche Vereine im Aragon gemeinsam mit dem europäischen Netzwerk zur Förderung der Sprachenvielfalt (Network to Promote Linguistic Diversity), dessen Mitglied das Sorbische Institut ist.

Ostro und Kopschin - die Rolle der Burgen in der slawischen Besiedlung der Oberlausitz

Der erste öffentliche SI-Vortrag des Jahres am 1. März im Museum Bautzen traf auf besonders großes Interesse. Friederike Koch-Heinrichs, Archäologin und Leiterin des Museums der Westlausitz, Kamenz, stellte neue Erkenntnisse über Größe und Bedeutung der Burgwallanlagen der Milzener in Kopschin und Ostro vor. Mit rund 80 Besuchern war der Vortragssaal mehr als gut gefüllt. Im Anschluss an den informativen, reich bebilderten Vortrag stand die Referentin noch lange nach der offiziellen Diskussion Rede und Antwort. »Weiterlesen

Cottbus postsozialistisch, postkolonial, postfossil?

Welche Auseinandersetzungen mit Vergangenheit und Gegenwart braucht es, um Zukunftsvisionen zu entwickeln? - Diese zwei Fragen bildeten den Titel der öffentlichen Diskussion zum Auftakt des Festivals für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung "BTU4future" in Cottbus am 9. Februar mit rund 40 Zuhörer:innen, an der unter anderem SI-Mitarbeiter Dr. Fabian Jacobs teilnahm. Konsens war, dass eine nachhaltige Entwicklung in Cottbus/Chóśebuz und in der Lausitz/Łužyca nicht nur ökonomisch ausgerichtet sein darf. Sie müsse sich auch den ökologischen Herausforderungen, wie z.B. den Folgen des Braunkohlentagebaus, stellen und zukunftstaugliche Lösungen für soziale und kulturelle Fragen finden.

Fachlicher Austausch der SI-Wissenschaftler:innen

Am 7. Februar trafen sich 45 SI-Wissenschaftler:innen in der Pfarrscheune Königswartha zur ersten Klausurtagung des Jahres, die dem Resümee über die erzielten Forschungsergebnisse aus dem Vorjahr dient und den jährlich bis Ende März vorzulegenden Tätigkeitsbericht des SI vorbereitet. Seit 2015 lädt Institutsdirektor Prof. Hauke Bartels regelmäßig zu diesen Arbeitstreffen ein, die an verschiedenen Orten in der Ober- und Niederlausitz stattfinden.

Bild: Bevor die Wissenschaftler:innen zur kleinen Exkursion durch das sorbische Königswartha aufbrachen, versammelten sie sich auf dem Pfarrhof © Sorbisches Institut (2023)

Studierende aus Regensburg zur Exkursion in Bautzen

Ende Januar (22.-25.1.) informierten sich Slawistik-, Lehramts- und Osteuropawissenschafts-Studierende von der Universität Regensburg vor Ort über die aktuelle Situation der Sorben in der Lausitz. Sie interessierten sich insbesondere für aktuelle sprachwissenschaftliche Projekte, Fragen der zweisprachigen Bildung und Sprachpolitik sowie die sorbischen Medien.
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Vernissage - Die Freiheit winkt!

Am 31.03. fand die Vernissage der Ausstellung "Die Freiheit winkt!" in Cottbus statt. Die Wanderausstellung wird noch bis zum 14.05. im Wendischen Museum zu sehen sein.
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Ausstellungsplakat

"Föderalismus und die Legitimation von Minderheitensprachen: das Beispiel der Lausitz und der katalanischen Länder"

Am 1. April ist die gleichnamige Publikation (franz. Originaltitel: Fédéralisme et légitimation des langues minoritaires: l'exemple de la Lusace et des Pays catalans) in dem großen kanadischen Universitätsverlag Presses de l‘Université du Québec erschienen. Es handelt sich um eine überarbeitete und aktualisierte Fassung der mit summa cum laude ausgezeichneten Dissertation von Dr. Jean-Rémi Carbonneau. Anhand der Begriffe "staatliche Tradition", "politische Legitimation" und "sprachliche Normalisierung" zeichnet dieses Buch den Weg der staatlichen Normen nach, die den Sprachgebrauch in der Lausitz und in den Katalanischen Ländern einrahmen, sowie ihre langfristigen Auswirkungen auf die Vitalität des Sorbischen und des Katalanischen.
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Mit einer Sonderausgabe des Journal of Contemporary Central and Eastern Europe (erscheint in Kürze) schließt das Projekt "Multiple Transformationen. Gesellschaftliche Erfahrung und kultureller Wandel in Ostdeutschland und Ostmitteleuropa vor und nach 1989" (gefördert durch das SMWK; siehe Beitrag weiter oben) ab. Am Projektverbund beteiligt waren: das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden (Koordination), das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden, das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa in Leipzig sowie das Sorbische Institut.
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