|
|
NEUIGKEITEN | TERMINE | RETROSPEKTIVE | PUBLIKATIONEN | IMPRESSUM
|
|
|
|
|
|
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Der bevorstehende Jahreswechsel bietet Anlass für Rück- und Vorausschau: 2022 war für das Sorbische Institut ein ereignis- und erfolgreiches Jahr: Vom Abschluss der turnusmäßigen Evaluation (siehe Wokolnik 1/22) über die gemeinsame Berufung von SI und TU Dresden, mit der das Institut eine universitäre Anbindung erhält, den Start wichtiger Drittmittel-Großprojekte (Abteilung für Regionalentwicklung und Minderheitenschutz, Digitales Lausitzportal) bis hin zum Abschluss wichtiger Vorhaben wie „Sprachlandschaft Schleife“ (Förderung durch das SMWK), um nur wenige Beispiele zu nennen. – Und was erwartet uns im kommenden Jahr? Der umfangreiche Arbeitsplan für 2023 wurde soeben von den Gremien des Sorbischen Instituts genehmigt. Wegen des Wachstums der vergangenen Jahre enthält er so viele Projekte wie nie zuvor (75). Die beiden oben genannten und auf jeweils zehn Jahre angelegten Brandenburger Strukturwandel-Projekte werden nach dem schwierigen Auftakt (sehr späte Bewilligung, dadurch verkürzte Laufzeit) 2023 erst richtig durchstarten können. Mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (auch dies ein Rekord, viele davon auf Drittmittelstellen) werden in den zahlreichen Vorhaben für bewährt gute Ergebnisse sorgen. Und im Bereich Kulturerbe-Digitalisierung können wir das Tempo beschleunigen: Im Januar wird unser Konzept für ein "Register des Sorbisch-Wendischen Kulturerbes" veröffentlicht und damit eine breite Diskussion über das weitere Vorgehen ermöglicht. Außerdem erreichte uns soeben die Nachricht, dass wir das "Digitalisierungszentrum am Sorbischen Institut" (DZ) aufbauen können, das konzeptionell eng mit dem Kulturerbe-Register verknüpft ist. Da das DZ auch eine starke Dienstleistungskomponente beinhaltet, wird damit sowohl die Digitalisierung eigener Bestände als auch von Objekten anderer sorbischer Institutionen ermöglicht bzw. beschleunigt. Es geht also voran und bleibt spannend!
|
Institutsdirektor Prof. Dr. Hauke Bartels
|
|
|
|
|
|
|
"Digital Kito Lorenc": Sorbisches Institut und TU Dresden bereiten gemeinsam digitale Edition vor
|
|
|
Das Literaturarchiv der Akademie der Künste Berlin hat den Nachlass des Dichters und Philologen Kito Lorenc (1938-2017) übernommen und zwischenzeitlich erschlossen. Mitte März 2023 wird es mit einer kleinen Ausstellung den Nachlass erstmals der Öffentlichkeit präsentieren (Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben). Über das Landesdigitalisierungsprogramm der SLUB Dresden soll nun der Nachlass-Bestand zu den Werken Struga. Wobrazy našeje krajiny. Bilder einer Landschaft, Sorbisches Lesebuch/Serbska čitanka und Gegen den großen Popanz digitalisiert werden – eine wichtige Grundlage für die digitale Edition dieser Werke. "Digital Kito Lorenc" ist eines von fünf Vorhaben des SI und der TU Dresden im von der Volkswagenstiftung geförderten Kooperationsprojekt "Integrated Digital Sorbian Studies" (vgl. Pressemitteilung vom 21.3.2022).
|
|
|
|
Was hat das Sorbische Institut mit dem Deutschen Zentrum für Astrophysik zu tun?
|
Seit Ende September steht fest, dass das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) mit zwei Standorten in der Lausitz aus Mitteln des Bundes und des Freistaates Sachsen für den Strukturwandel in den sächsischen Kohlerevieren aufgebaut werden soll. Neben dem geplanten Campus in Görlitz/Zhorjelc ist ein unterirdisches Forschungslabor im obersorbischen Siedlungsgebiet vorgesehen. Das DZA ist sich seiner zentralen Rolle in der Lausitz bewusst. Deswegen wurde als Teil des Gesamtkonzepts unter Beteiligung des SI ein Konzept für Transformationsforschung erstellt. Unter Federführung der TU Dresden, die in der dreijährigen Aufbauphase als Projektträger fungiert, wird sich das Sorbische Institut, insbesondere die Abteilung für Regionalentwicklung und Minderheitenschutz, neben weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen der Region an der fachlichen Koordination der Innovationsfelder beteiligen. So kann das SI nicht nur allgemeine sorbische/wendische Bedarfe und die spezifisch sorabistische Expertise, sondern auch die eigenen Kompetenzen in der Transformationsforschung und transformativen Wissenschaft in den Aufbau des DZA einbringen.
|
|
|
|
Wito Böhmak erhielt Zejler-Preis 2022
|
|
|
Wito Böhmak erhielt im Oktober in Lohsa von der Sächsischen Kulturstaatsministerin Barbara Klepsch den Preis für sorbische Sprache "Zejler-Preis 2022". Wito Böhmak ist Leiter der Sorbischen Zentralbibliothek und des Sorbischen Kulturarchivs am Sorbischen Institut in Bautzen.
|
|
|
|
|
|
Autorenpreis für SI-Politologen Rémi Carbonneau
|
J. Rémi Carbonneau PhD, Politologe am Sorbischen Institut, erhielt im September vom kanadischen Social Science and Humanities Research Council (SSHRC) den Autorenpreis für wissenschaftliche Veröffentlichungen. Damit verbunden ist eine finanzielle Unterstützung bei der Veröffentlichung seiner ausgezeichneten Dissertation über Minderheitensprachen in föderalen Systemen. Die Bundeseinrichtung SSHRC fördert Forschung und Ausbildung in den Geistes- und Sozialwissenschaften in Kanada. Die gedruckte Publikation erscheint voraussichtlich im April 2023 im Verlag Presses de l'Université du Québec in der Reihe Politeia. – Eine in diesem Zusammenhang erwähnenswerte Publikation ist der im Jahr 2021 im Peter Lang Verlag erschienene SI-Band Dimensions of Cultural Security for National and Linguistic Minorities, dessen Mitherausgeber Jean-Rémi Carbonneau ist (vgl. Wokolnik 1/2021).
|
|
|
|
|
Umgestürzte Buche kehrt zurück
|
Als markanter, moderner Empfangstisch für den Lesesaal der Sorbischen Zentralbibliothek in Bautzen kehrte am 4. November die im Januar umgestürzte Buche zurück an das Sorbische Institut. Am 31. Januar erlag der hoch gewachsene Flachwurzler aus dem Marianne-Britze-Garten hinter dem Institutsgebäude dem Sturmtief "Nadia" und beschädigte Dach und einige Fenster in der Bahnhofstraße 6. Den neuen Empfangstresen fertigte ein regionales Handwerksunternehmen – Tischlerei Wenk aus Ostro.
|
|
|
|
Montag - Mittwoch 9-16 Uhr
|
Zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen!
|
|
|
|
|
Einladung: Kleine Vitrinen-Ausstellungen über Angela Stachowa und Juro Mětšk
|
Im Foyer des Sorbischen Instituts in Bautzen präsentiert das Sorbische Kulturarchiv seit Ende November zwei neue Vitrinen-Ausstellungen – zur Schriftstellerin und Politikerin Angela Stachowa (1948-2022) sowie zum Komponisten Juro Mětšk (1954-2022). Die Nachlässe beider Anfang des Jahres verstorbenen Persönlichkeiten des sorbischen Kulturlebens hat das Sorbische Kulturarchiv erhalten und präsentiert nun eine Auswahl davon.
|
|
|
|
|
|
Evaluation der sorbisch-deutschen "2plus"-Schulen in Sachsen
|
Im September begann das Sorbische Institut eine längerfristig angelegte Evaluation der 16 nach dem Konzept "2plus" arbeitenden Schulen. Nach der Pilotphase sollen ab dem Schuljahr 2023/24 regelmäßig die Sprachkompetenzen der Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen festgestellt werden. Das Sächsische Staatsministerium für Kultus fördert das Projekt finanziell, die Regionalstelle des Landesamtes für Schule und Bildung in Bautzen unterstützt die komplexe Untersuchung konzeptionell. Gemeinsam mit dem WITAJ-Sprachzentrum führen die SI-Sprachwissenschaflter:innen die Kompetenztests (für das Niveau B1) durch. Weitere Projektpartner sind Erziehungswissenschaftler der Universität Leipzig sowie Statistiker der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
|
|
|
|
Fahrt aufgenommen: Langzeitforschungsprojekt zu sorbischen/wendischen Aspekten der Niederlausitzer Kulturlandschaft
|
Zum zweiten Workshop trafen sich am 16. Dezember alle Projektbeteiligten, um den Arbeitsstand in den sieben Projektmodulen vorzustellen und über die weiteren Schritte zu beraten. Das Projekt mit Titel "Digitales Portal zu sorbischen und Lausitzer Sprach- und Kulturlandschaften. Wissenschaftliche Dokumentation und Grundlage für Inwertsetzung" hat im Juli begonnen und ist das zweite SI-Projekt aus dem Bundesförderprogramm "Sorbische Sprache und Kultur im Strukturwandel" in Brandenburg, gefördert mit 550.000 Euro jährlich bis 2031.
|
Im Projekt soll das sorbische/wendische Kulturgut in der Niederlausitz umfassend digital erfasst, beschrieben und schließlich in einem Online-Portal mehrsprachig präsentiert werden. So soll das sorbische sprachliche und kulturelle Erbe der Region dokumentiert, sichtbarer und damit auch vielfältig nutzbar gemacht werden.
|
|
|
|
Personalia
|
Neue wissenschaftliche Mitarbeiterinnen in der Abteilung Kulturwissenschaften: seit 1. Dezember Alexandra Kuring, M.A., ihr Thema lautet: "Feministischer Aktivismus und Empowerment von ethnischen Minderheiten". Zum 1. Januar 2023 beginnt Anca Claudia Prodan PhD, zum Forschungsthema: "Sorbische digitale Welten. Erkundungen zur Kultur und Technologie im 21. Jahrhundert".
|
|
|
|
|
|
Landtag Brandenburg, Potsdam:
|
Wanderausstellung "Die Freiheit winkt! Die Sorben und die Minderheitenfrage nach 1918"
|
|
|
|
|
Sorbisches Institut, Bautzen:
|
Vorstellung und Besprechung "Register sorbisches/wendisches Kulturerbe"
|
|
|
|
Haus der Sorben, Bautzen:
|
Vorstellung der Arbeitsergebnisse aus den Projekten zur Entwicklung der sorbischen Vorlesefunktion und zur Sprachlandschaft Schleife
|
|
|
|
Ostro und Kopschin – die Rolle der Burgen in der slawischen Besiedlung der Oberlausitz
|
Referentin: Friederike Koch-Heinrichs, Archäologin und Leiterin des Museums der Westlausitz in Kamenz
|
|
|
|
|
|
|
|
Mitschnitt der DH-Ringvorlesung von Prof. Bartels
|
|
|
Livestream der öffentlichen Vorlesung "Digitalisierung von Schrifttum: Über Korpustexte zur Digitalen Bibliothek" von Hauke Bartels, Direktor des Sorbischen Instituts und Professor für Sorabistik an der TU Dresden, vom 20. Dezember im Rahmen der Ringvorlesung "Grundlagen und anwendungsorientierte Methoden der Digital Humanities" (WS 2022/23)zur Diskussion stellen.
|
|
|
|
|
Schleifer Sprachführer "Ho zachopjonku jo było to słowo"
|
|
|
Am 7.12.2022 wurde nach dreijähriger Bearbeitungszeit der 343-seitige, vierteilige Schleifer Sprachführer als eines der Hauptergebnisse im Projekt "Sprachlandschaft Schleife" in der Schleifer Kirche vorgestellt. Ein Bericht von Autorin Juliana Kaulfürst.
|
|
|
|
|
|
Bericht: Wissen Schaffen – Zum Wirken der Maćica Serbska / Maśica Serbska im 20./21. Jahrhundert
|
|
|
Die Maćica Serbska hat gemeinsam mit dem Sorbischen Institut zur Konferenz am 25./26. November anlässlich des 175. Jahrestages der Gründung der sorbischen wissenschaftlichen Gesellschaft im Haus der Sorben in Bautzen eingeladen.
|
|
|
|
|
|
Neu im Youtube-Kanal des Sorbischen Instituts
|
|
|
|
Auf großes Interesse stößt der Mitschnitt des Vortrags von Historikerin Lubina Mahling vom 24. November zum Thema "Herrnhut und die Sorben. Neue Zugänge zur Sorabistik", den sie im Rahmen der diesjährigen Gremiensitzungen gehalten hat. Im Sorbischen Museum Bautzen folgten rund 50 Besucher dem Vortrag.
|
|
|
|
|
|
Sorabistische Beiträge beim Slavistiktag in Bochum
|
Ende September fand an der Ruhr-Universität Bochum der 14. Deutsche Slavistiktag statt. Drei Sprachwissenschaftler:innen des Sorbischen Instituts stellten ihre sorabistischen Forschungen vor.
|
|
|
|
|
|
|
|
Lětopis 02/2022 erschienen! Umstellung der Erscheinungsweise auf Open Access
|
"Mit dem kommenden Jahr geht der Lětopis neue Wege. Ab 2023 werden […] primär Einzelveröffentlichungen in elektronischer Form und unter Open-Access-Bedingungen erscheinen", heißt es im Vorwort der zweiten Ausgabe des Lětopis-Jahrgangs 69 (2022). Das letzte Heft des Lětopis – Der Zeitschrift für sorbische Geschichte, Sprache und Kultur im bekannten Format enthält erneut sprach-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Beiträge. Unter anderem präsentiert Jenny Hagemann interessante Parallelen und Unterschiede zwischen den Umweltprotesten im Hannoverschen Wendland (Gorleben) und in den Braunkohlegebieten der Lausitz. Piotr Pałys stellt Dokumente zusammen, in denen der polnische Widerstandskämpfer Bohdan Gębarski seine ungewöhnlichen politischen Perspektiven für die Lausitz nach dem Zweiten Weltkrieg erläutert. Thomas Widera gibt einen Überblick über bisherige Studien zur Sorbenpolitik in der DDR ab 1968 als Einstieg in ein neues Forschungsprojekt. Lenka Scholze vergleicht den Gebrauch der Relativpronomen in der obersorbischen Schriftsprache und Umgangssprache. Hauke Bartels bilanziert den Ausbau des Sprachportals niedersorbisch.de in den vergangenen Jahren und stellt dabei die Nutzbarkeit der verschiedenen digitalen Angebote zum Sorbisch Lernen heraus.
|
|
|
|
|
Wie entsteht regionales kulturelles Erbe? Interdisziplinäre vergleichende Studie zwischen Wendland und Lausitz
|
Kulturelles Erbe spielt in Grenzregionen nicht nur im Kontext von Beheimatung eine zentrale Rolle, es kommt auch in energieindustriell bedingten Transformationsprozessen zum Tragen. Mit Kulturerbe beheimatet man sich, verortet man sich, schließt man sich an oder grenzt sich ab. Was bedeutet dies für Regionen wie die Lausitz, die sich derzeit nicht nur in einem grundlegenden Transformationsprozess befindet, sondern historisch wie gegenwärtig durch die sorbische Kultur und deren Akteure geprägt wird? Und wie entsteht so das regionale Erbe der Lausitz immer wieder neu? Den zugrundeliegenden historischen Entwicklungen und aktuellen Handlungsräumen geht Jenny Hagemann in ihrer interdisziplinären Studie nach, indem sie Lausitz und Wendland miteinander vergleicht, indem sie einen historischen Vergleich mit Diskursanalyse und qualitativen Interviews kombiniert. In ihrer kürzlich im transcript-Verlag erschienenen Dissertation liefert Jenny Hagemann, mittlerweile als Kulturwissenschaftlerin und Historikerin am Sorbischen Institut tätig, neue Erkenntnisse für Heritage-Studies und Regionalgeschichte gleichermaßen und bietet erstmals Vorschläge zur Konzeptionalisierung von »regionalem Heritage« an. Im soeben erschienenen Lětopis 2/2022 finden sich Aspekte der Arbeit wieder.
|
|
|
Feature im RBB zu neuen Projekten
|
Am 27. November sendete das Sorbische Programm des RBB ein 30-minütiges niedersorbisches Feature über neue Forschungsvorhaben des Sorbischen Instituts in der Niederlausitz. Der Institutsdirektor und beteiligte Wissenschaftler:innen informieren über die beiden SI-Projekte zum Aufbau eines Digitalen Portals zu sorbischen und Lausitzer Sprach- und Kulturlandschaften sowie zur wissenschaftlichen Begleitung des Strukturwandels durch die Abteilung für Regionalentwicklung und Minderheitenschutz. Angesprochen wird auch die enge Verbindung mit den anderen geförderten Vorhaben der Domowina, des Sorbischen Kulturtourismus e.V. und des Sorbisch-Deutschen Filmnetzwerks Łužycafilm. Welche Arbeitsschritte in den nächsten Jahren geplant sind und wie die gemeinsamen Ziele der Revitalisierung der niedersorbischen Sprache und der Inwertsetzung sorbischer Kultur erreicht werden sollen, ist nachzuhören in der Audiothek des sorbischen Programms.
|
|
|
|
|
|
|
Sorbisches Institut e. V. Bahnhofstr. 6 D-02625 Bautzen Tel.: 49-3591/4972-0 Fax: 49-3591/4972-14 si@serbski-institut.de
|
|
|
|
|