Nordfriisk Instituut informiert sich am Sorbischen Institut
Nordfriesisches und Sorbisches Institut vertiefen ihre Zusammenarbeit
Auf Einladung des Sorbischen Institutes in Cottbus/Chóśebuz besuchen Kolleginnen und Kollegen des Nordfriesischen Instituts, darunter Direktor Dr. Christoph G. Schmidt, aus Bredstedt/Bräist vom 5. bis 9. Mai die Niederlausitz. Die Delegation will sich insbesondere über die Forschungsarbeit der sorabistischen Forschungseinrichtung in Cottbus und Bautzen informieren und trifft sich unter anderem mit dem Direktor des Sorbischen Instituts, Prof. Dr. Hauke Bartels, der zugleich Mitglied des Kuratoriums und Vereins des Nordfriesischen Instituts ist.
Beide Institute – das Nordfriisk Instituut (NFI) und das Sorbische Institut (SI) – sind die einzigen außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen, die Kultur, Sprachen und Geschichte ihrer Minderheiten erforschen und zu deren Stärkung und Erhalt beitragen. Wie das Niedersorbische in Brandenburg ist auch das Nordfriesische ausschließlich in Schleswig-Holstein beheimatet. Beide Minderheiten stehen vor der Herausforderung, ihre Sprachen zu stärken und wieder fest im Alltag zu verankern.
In beiden Instituten gab es deshalb in jüngster Zeit ähnliche Entwicklungen: Am SI wurde eine neue Abteilung für Regionalentwicklung und Minderheitenschutz gegründet, die sich unter anderem mit Sprachpolitik und Sprachplanung befasst. Das NFI wurde um eine neue Abteilung mit dem Namen Liirskap erweitert, zu deren Aufgaben insbesondere die Stärkung der Sprache und der Sprachvermittlung zählen.
Lena Terhart, Liirskap-Abteilungsleiterin freut sich auf den Arbeitsbesuch: „Zusammenkommen ist immer gut. Nur so können wir voneinander lernen und herausfinden, wo und wie wir zusammenarbeiten können.“ Das sieht auch ihr Kollege und Abteilungsleiter der sorbischen Abteilung Lutz Laschewski so: „Für unsere beiden jungen Abteilungen ist es wichtig, innerhalb der langjährigen Verbindung zwischen der Niederlausitz und Nordfriesland eigene Akzente zu setzen und mit eigenen Beiträgen sichtbar zu werden. Es ist erfreulich, dass wir uns nun in beiden Instituten mit Fragen der Sprachenpolitik und der Belebung von Minderheitensprachen auseinandersetzen können.“
Neben dem Austausch beider Institute trifft sich das NFI für Arbeitsgespräche mit dem WITAJ-Sprachzentrum und ABC (Arbeitsstelle für sorbische/wendische Bildungsentwicklung Cottbus) und informiert sich beim ZORJA-Projekt. Außerdem nimmt die Delegation an der vom Sorbischen Institut in Cottbus/Chóśebuz organisierten Konferenz zu Fragen der Sprachplanung „Language revitalisation planning: structures and processes“ am 8./9. Mai teil.
Ansprechpartner: Měto Nowak