3D Scantechnologie in Aktion
Am 22. August 2024 versammelten sich im Sorbischen Institut Vertreter:innen aus verschiedenen Kultureinrichtungen der Region, um 3D-Scantechnologie in Aktion zu erleben. Im Rahmen der Konzeptionsphase des Digitalisierungszentrums werden derzeit verschiedene Scannerlösungen erprobt. Die Firma Dr. Clauß mit Sitz in Zwönitz entwickelt und produziert hochauflösende 3D-Scantechnik für den industriellen und öffentlichen Sektor. Gemeinsam mit Microbox, einem Unternehmen, das ursprünglich auf Microfilm-Technik spezialisiert war, entwickelten sie einen out-of-the-box agierenden 3D-Scanner für kleine bis mittelgroße Objekte bis zu einer Größe von 43 cm, der sich besonders für die Digitalisierung von Kulturgut eignet.
Den interessierten Teilnehmenden wurde der CyberGlobe an mitgebrachten Objekten vorgeführt, während technische Daten und organisatorische Möglichkeiten erläutert wurden. Der Scanner bietet ein neuartiges Setup mit einem gleichmäßig ausgeleuchteten Schirm und einem Drehteller aus Glas, der das Scannen von allen Seiten ermöglicht, ohne dass das Objekt manuell gedreht werden muss. Im Gegensatz zu anderen Systemen entfällt damit das aufwändige Zusammensetzen der Scans sowie die damit verbundenen Ungenauigkeiten. Innerhalb von etwa 30 Minuten erstellt der Scanner 252 Bilder, die dann über die Softwarelösung Reality Capture zu einer Punktwolke verarbeitet und schließlich zu einem 3D Modell mit strukturierter Oberfläche zusammengefügt werden, zum Beispiel so (zur Ansicht Link folgen).
Microbox richtet sich insbesondere an Anwender:innen aus dem öffentlichen Kulturbereich, weshalb bei der Entwicklung der Systeme großer Wert auf Nutzerfreundlichkeit gelegt wird. Das System aus CyberGlobe-Scanner und zugehöriger Software arbeitet weitgehend automatisiert. Es erfordert nur minimalen händischen Eingriff und fast keine Vorkenntnisse in 3D-Scantechnik oder photogrammetrischen Verfahren.
Interessant für die Konzeption des Digitalisierungszentrums sind die Ergebnisse des Tages auch im Vergleich zu den 3D-Scans, die im Rahmen der fotografischen Erfassung der Sammlung von Lotar Balke in Kooperation mit dem Makerspace der SLUB Dresden mit dem hangehaltenen Scanner Artec Spider angefertigt wurden.
Ein Bericht von Marleen Schindler.