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Cottbus/Chóśebuz - 21.04.2025

Sorbische Lebenswelten im digitalen Zeitalter – Transdisziplinäres Forum zur digitalen Kultur der Sorben/Wenden

Ein Kurzbericht von Anca Prodan, Ph.D.

Am 20. und 21. März 2025 fand im Gründungszentrum Startblock B2 in Cottbus/Chóśebuz das transdisziplinäre Forum „Sorbische Lebenswelten im digitalen Zeitalter“ statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Sorbischen Institut, dem Lehrstuhl für Allgemeine Technikwissenschaft der BTU Cottbus-Senftenberg sowie der DomPro gGmbH organisiert. Ziel des Forums war es, die Auswirkungen der Digitalisierung auf sorbische/wendische Lebenswelten aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten, ein gemeinsames Verständnis zu fördern und Perspektiven für eine digitale Zukunft zu entwickeln.

Mit rund 140 teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, IT-Fachleuten, Medienschaffenden sowie Nutzern digitaler Inhalte war das Forum eines der bislang größten Treffen zur digitalen Kultur der Sorben. Vertreten waren die Ober- und die Niederlausitz ebenso wie verschiedene Altersgruppen und die sorbischen Institutionen. Um den Bedürfnissen und Interessen des heterogenen Publikums gerecht zu werden, waren sowohl die Inhalte als auch die Methodik vielfältig.

Die Panels behandelten fünf Themen mit den Schlüsselaspekten einer digitalen Kultur: (1) die Gemeinschaften, die eine Kultur ausmachen, (2) die digitalen Räume, in denen sie existieren, (3) die Infrastrukturen, die ihre Räume unterstützen, (4) die Praktiken, die um diese Infrastrukturen herum entstehen, und (5) die Vorstellungen und Visionen, die diesen Praktiken zugrunde liegen. Um das Publikum aktiv einzubeziehen, bot das Forum neben Vorträgen und Podiumsdiskussionen auch interaktive Formate wie ein Worldcafé, digitale Tools wie Mentimeter und Kahoot oder klassisch Zettel, Stift und Tafeln zum Beschriften. Eine interaktive Ausstellung am ersten Abend präsentierte an 12 Stationen sorbische Digitalprodukte, die ausprobiert werden konnten.
Die Panels wurden in den Vorkonferenzsitzungen gemeinsam mit den Vortragenden inhaltlich vorbereitet. Auf diese Weise bauten nicht nur die Präsentationen innerhalb der Panels aufeinander auf, sondern auch die Panels selbst. Das ermöglichte ein umfassenderes Verständnis der digitalen Kultur. Die Potenziale aber auch die Herausforderungen und Grenzen der Digitalisierung wurden deutlich und sie bekräftigten die in der Keynote geäußerte Meinung, dass die digitalen Technologien sowohl Gabe als auch Gift sein können.

Die Veranstaltung verlief in angenehmer Atmosphäre. Der Raum war stets gut gefüllt, das Publikum zeigte großes Interesse und hat sich mit insgesamt 240 Antworten beteiligt. In einem Fragebogen nach der Veranstaltung wurde Feedback eingesammelt. Die Ergebnisse und Inhalte der Veranstaltung, inklusive Auswertung des Fragebogens, werden in einem Beitrag (in Vorbereitung) in der sorabistischen Online-Zeitschrift Lětopis veröffentlicht.

Die Organisatoren danken dem Engagement vieler Helfer, darunter acht Studierende und mehrere Mitglieder des Wissenschaftlerinnen-Kollektivs „StudioLab Arbeit an Arbeit“, die maßgeblich zur Organisation und Durchführung beitrugen.