Bautzen/Budyšin - 29.07.2025

Workshop in Bochum: „Zwischen Erbe und Zukunft“

Zwischen Erbe und Zukunft: Methoden der vergleichenden Heritage-Language-Forschung

Das ist der Titel eines Workshops am 10./11. Juli 2025 an der Ruhr-Universität Bochum, zu dem das Team des DFG-Projekts „Heritage Languages im Vergleich: Obersorbisch und Polnisch in Deutschland“ eingeladen hat. Im Projekt untersucht das Projektteam, wie sich unterschiedliche soziolinguistische Rahmenbedingungen auf Spracherhalt und die Entwicklung grammatischer Kategorien in Heritage Languages auswirken. Heritage Languages sind in der Gesellschaft nicht dominante Sprachen – wie hier die autochthone Minderheit Obersorbisch und die allochthone (migrationsbedingte) Minderheit Polnisch in Deutschland – , die von Kindern durch natürlichen Spracherwerb (in der Familie) neben der dominanten Sprache erworben werden.

Am Workshop teilgenommen haben mehrere Sprachwissenschaftler des Sorbischen Instituts: Prof. Dr. Hauke Bartels, Doktorandin Lydia Mattick, Prof. Dr. Thomas Menzel, Projektleiterin Dr. Lenka Scholze und Dr. Jana Schulz. Zunächst wurden die Forschungsfragen und erste Forschungsergebnisse vorgestellt. Neben den projektinternen Beiträgen und einem guten fachlichen Austausch gab es spannende Vorträge rund um Heritage Languages bzw. Minderheitensprachen von Kooperationspartnern des Projekts und externen Gästen (neben dem Sorbischen Institut, Ruhr-Universität Bochum, Universität Konstanz, Adam-Mickiewicz-Universität Posen (PL), Universität Stettin (PL), Polnische Akademie der Wissenschaften in Warschau (PL) sowie Universität Bern (CH)).

Die Vorträge aus dem Sorbischen Institut:

  • Das Projekt HOsPoD – Typen von Heritage Languages im Vergleich (Tanja Anstatt / Lenka Scholze)
  • Methoden zur Untersuchung sprachstruktureller Veränderungen im Projekt HOsPoD: Animatheit (Lydia Mattick)
  • Sprachdaten zur Forschung in Minderheitensprachen: Maßnahmen zur Kompensation eines zunehmenden Mangels am Beispiel des Niedersorbischen (Hauke Bartels)
  • Zum Zusammenhang von Sprachenbiografie und Sprachstand von Schülerinnen und Schülern an sorbischen Schulen (Jana Schulz)
  • Sprachwandel erklären oder „nur“ beschreiben. Zum Potential der Flexionsmorphologie des Sorbischen für Forschungen zur diachronen Linguistik (Thomas Menzel)

Bericht: Lydia Mattick, Lenka Scholze



Flyer zum Workshop "Zwischen Erbe und Zukunft"

Größe: 0,31 MB