Bautzen/Budyšin - 19.12.2025

Neue Edition zur Bühnenmusik von Juro Mětšk (Buch mit Doppel-CD)

Gemeinsame Pressemitteilung der Stiftung für das sorbische Volk und des Sorbischen Instituts

Heute, am 19. Dezember ist die neue Edition mit Bühnenmusik von Juro Mětšk (1954-2022) erschienen. Produziert worden sind zwei CDs, ein reich illustriertes Büchlein, ein Film und weiteres Material. Das Sorbische Institut hat das Projekt der Stiftung für das sorbische Volk in den vergangenen zwei Jahren wissenschaftlich begleitet. Die Edition kann ab Montag, 22. Dezember in der Smoler‘schen Verlagsbuchhandlung und in der Sorbischen Kulturinformation erworben werden.

Bühnenmusik stellt einen wichtigen Mosaikstein im vielseitigen künstlerischen Schaffen des zeitgenössischen sorbischen Komponisten Juro Mětšk (1954-2022) dar. Mit vorliegender Edition werden auf zwei CDs seine Kompositionen zum Drama „Die wendische Schiffahrt“ von Kito Lorenc und dem Puppenspiel „Die Teufelsbrücke“ von Milena Marková präsentiert. Neben der Musik wurden mit einer Sprecherin auch zusammenfassende Texte zu den Akten und Bildern der Stücke aufgenommen. So kann der Hörer die Lieder und musikalischen Sequenzen der szenischen Handlung zuordnen.
Bilder von Ulrike Mětšk, ein Fachtext von Dr. Gerald Felber sowie weitere Informationen zu den Autoren und mitwirkenden Künstlern ergänzen das Buch. Zudem erhält der Interessent über QR-Codes Zugang zur Biografie Juro Mětšks (erschienen in der Kleinen Reihe des Sorbischen Instituts), zu Bildern und Materialien von Ulrike Mětšk und zu einer filmischen Dokumentation der musikalischen Aufnahmen im Herbst 2024 in Berlin.

  • Musikalische Leitung: Christoph Breidler
  • Solistin: Hanka Rjelcyna
  • Sprecherin: Rike Schuberty

 

  • ensemble unitedberlin
  • Chor des Sorbischen National-Ensembles

 

  • Fachtext: Dr. Gerald Felber
  • Redaktion, Einleitung: Dr. Theresa Jacobs (Sorbisches Institut)
  • Konzeptionelle Unterstützung: Paul Viebeg

 

  • Herausgeber: Stiftung für das sorbische Volk
  • Preis: 25,00 €

Die Premiere findet am Donnerstag, 26. Februar 2026, 18:00 Uhr in der Smoler’schen Verlagsbuchhandlung in Bautzen statt.

In ihrer Einleitung (im Büchlein) schreibt Theresa Jacobs unter anderem über die vertonten Theaterstücke:

Juro Mětšk vertonte 1993/94 das Drama »Die wendische Schiffahrt. Eine Tragikgroteske« des sorbischen Schriftstellers Kito Lorenc, das als eines der Schlüsselwerke der sorbischen Literatur gilt. Zwischen Fiktion und Wirklichkeit mäandernd entfaltet Lorenc Wege und Irrwege der deutsch-sorbischen Geschichte vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, inspiriert vom Leben eines sorbischen Kanalbauers, der davon träumte, die Lausitzer Gewässer bis hin zu den Weltmeeren schiffbar zu machen. Transformiert kam die Schiffahrt nach ihrer Uraufführung 1994 im Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen noch einmal 2013 adaptiert für die Laientheatergruppe »Kontakt« der Fraueninitiative Bautzen auf die Bühne – dieses Mal in Regie und mit handgemalten Bühnenbildern und Szenen von Ulrike Mětšk, der Puppenspielerin und Ehefrau des Komponisten. An dieser Stelle kreuzten sich die künstlerischen Perspektiven von Ulrike und Juro Mětšk. Die Zusammenarbeit wiederholte sich erneut für »Die Teufelsbrücke«, einem tschechischen Märchen von Milena Marková, uraufgeführt als Puppen-spiel 1996 ebenfalls am Deutsch-Sorbischen Volkstheater.
Der Wunsch, die beiden ausgewählten Bühnenmusiken Juro Mětšks im Einklang mit den weiteren Dimensionen für ein breites Publikum erlebbar zu machen, erfüllt sich mit vorliegendem Multimedium.

Biografie:

Juro Mětšk (*1954 Bautzen, †2022 Herrnhut) zeitgenössischer sorbischer Komponist, 1968 bis 1971 Studium im Fach Komposition an der Spezialschule für Musik in Berlin, 1971 bis 1976 Studium der Komposition bei Günter Kochan an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin, 1976 bis 1980 Lehrer an der Musikschule Flöha, 1980 bis 1983 Meisterstudium bei Reiner Bredemeyer an der Akademie der Künste der DDR, 1985 Nachwuchsförderpreis Hans Stieber im Rahmen der Hallischen Musiktage, 1983 bis 1986 Musikdramaturg am Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen, seit 1986 freischaffender Komponist in Bautzen, 2017 Ćišinski-Preis für kompositorisches Schaffen und wissenschaftliche Beiträge zur sorbischen Musik.