30.8. Buchvorstellung und Gespräch: „Maria Grollmuß (1896-1944). Biografische Annäherung und Erinnerungsnarrative“

Termin: 30.08.2023 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: Sorbisches Museum, Ortenburg 3, 02625 Bautzen

Autorin Birgit Sack (Stiftung Sächsische Gedenkstätten) stellt im Gespräch mit Jessica Bock (Digitales Deutsches Frauenarchiv) ihr neues Buch über Maria Grollmuß (1896–1944) vor. Darin beschreibt sie den wechselvollen Lebensweg einer Intellektuellen im Deutschland der 1920er und 30er Jahre. Auf Grundlage umfangreicher Recherchen gleicht sie auch ihre widersprüchliche posthume Stilisierung zur katholischen Märtyrerin, sorbischen Patriotin, sozialistischen Kämpferin und Verfechterin weiblicher Emanzipation kritisch mit den überlieferten Quellen ab. (Das Buch ist erschienen im Wallstein Verlag.)

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr mit einer Kuratorenführung durch die Sonderausstellung des Sorbischen Museums „Čej‘ da sy? Wurzeln im Wandel. Einblicke in die sorbische katholische Welt“. Die Buchvorstellung beginnt um 19 Uhr.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Bautzen, des Sorbischen Museums und des Sorbischen Instituts.

Über die Autorin:

Birgit Sack ist Historikerin und leitet die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden in der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Widerstand und justizielle Verfolgung im Nationalsozialismus, Frauen- und Geschlechtergeschichte und der politische Katholizismus in der Weimarer Republik. Dr. Birgit Sack hat als PostDoc-Stipendiatin am Sorbischen Institut (1995-1997) mit Recherchen zur Lebensgeschichte von Maria Grollmuß und deren Reflektion in der regionalen Gedächtniskultur begonnen und seither ihre Untersuchungen kontinuierlich vervollständigt und ausgewertet. Im März 2023 ist die umfangreiche Biografie über Maria Grollmuß beim Wallstein Verlag in Göttingen erschienen.

Über die Moderatorin:

Dr. Jessica Bock studierte Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Leipzig. Mit einem Stipendium der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur promovierte sie über „Frauenbewegung in Ostdeutschland. Aufbruch-Revolte-Transformation in Leipzig 1980-2000“. Ihre Dissertation wurde 2019 wurde mit dem Dissertationspreis der GenderConceptGroup der TU Dresden ausgezeichnet und erschien 2020 im Mitteldeutschen Verlag. Seit 2016 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Digitalen Deutschen Frauenarchiv. Derzeit erarbeitet sie im Auftrag des Vereins Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen eine Broschüre über Schwangerschaftsabbruch in Sachsen von 1945 bis 1989/90.