SROKA startet: Ehrenamtliche Mitgestalter für die niedersorbische Sprachplanung gesucht

Ausschreibung auf neuer Projekthomepage, Bewerbungsfrist: 1. Juni 2025

Die neue Projekthomepage SROKA www.sroka-plan.org begleitet ab sofort den Prozess der Sprachplanung für das Niedersorbische und ist Plattform für die interaktive öffentliche Beteiligung.

Wenig gesprochene Sprachen wie das Niedersorbische/Wendische sind in ihrem Fortbestand als Alltagssprache bedroht. Um Wege zu finden, die Sprache wieder fest in Familie, Schule und Freizeit in der Niederlausitz zu verankern, bedarf es einer Sprachplanung. (Genau das ist das Thema der heute beginnenden internationalen Konferenz in Cottbus/Chósebuz.)

Die neue Projekthomepage SROKA begleitet ab sofort den Prozess der Sprachplanung für das Niedersorbische und ist Plattform für die interaktive öffentliche Beteiligung. „Sroka“ ist nicht nur die sorbische Bezeichnung für die mit dem sorbischen Brauchtum verbundene Elster, sondern ist auch eine in beiden Sprachen funktionierende Abkürzung für Sorbische Revitalisierung organisieren, koordinieren und analysieren. Das Projektteam am Sorbischen Institut koordiniert und analysiert in den kommenden Jahren die Bemühungen um eine Wiederbelebung der niedersorbischen Sprache.

Eine Strategiegruppe, bestehend aus Ehrenamtlichen, soll im Juli ihre Arbeit aufnehmen und Impulse für die konkreten Ziele und einzelnen Schritte entwickeln. „Die Wiederbelebung der Sprache kann nur gelingen, wenn die Schritte dahin gemeinsam mit den aktiven Sprechern und Lernenden des Niedersorbischen erarbeitet werden. Die neue Strategiegruppe wird die Sprachplanung inhaltlich gestalten. Unser Projektteam stellt dafür die wissenschaftlichen Grundlagen bereit und schafft die notwendigen Rahmenbedingungen“, fasst Měto Nowak, wissenschaftlicher Mitarbeiter im SROKA-Projekt zusammen. „Wir freuen uns, wenn eine repräsentative Gruppe zusammenkommt und rufen deshalb alle Interessierten, auf sich zu bewerben: Jung und Alt, aus allen Niederlausitzer Regionen und mit verschiedenen Sorbisch-Kenntnissen“, wirbt die zweite wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, Sophie Rädel.

Eine Bewerbung ist bis zum 1. Juni 2025 über das Formular auf der neuen SROKA-Homepage möglich. Dort sind auch weitere Informationen zur geplanten Arbeitsweise der Strategiegruppe, die sich ab Juli 2025 bis Dezember 2027 etwa einmal pro Quartal zu Beratungen treffen wird, zu finden.

Kontakt: Měto Nowak und Sophie Rädel, wissenschaftliche Mitarbeiter, Abteilung Regionalentwicklung und Minderheitenschutz; per E-Mail: sroka@serbski-institut.de

In der ersten Phase des Projekts Masterplan zur Revitalisierung der niedersorbischen Sprache, aktuell bearbeitet von der Abteilung Regionalentwicklung und Minderheitenschutz am Sorbischen Institut, wurden seit Juli 2023 Erfahrungen aus bisherigen Revitalisierungsbemühungen im sorbischen Kontext, aber auch aus vergleichbaren Vorhaben im europäischen Ausland, gesammelt und ausgewertet. Darauf aufbauend hat das Projektteam konzeptionelle Überlegungen zu Struktur und Ablauf des im Juli beginnenden Beteiligungsprozesses erarbeitet. Neben thematischen Vor-Ort-Werkstätten und einem Online-Dialog zur Erfassung von Meinungsbildern und Argumentationsmustern steht die Arbeit der Strategiegruppe im Fokus. Diese bildet den Kern des Beteiligungsprozesses und entscheidet über die Eckpfeiler der sorbischen Sprachplanungsstrategie.

Das Projekt wird durch die Stiftung für das sorbische Volk aus Mitteln des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.