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Bautzen/Budyšin - 20.10.2020

Umfangreicher Bestand des Sorbischen Kulturarchivs wird digitalisiert – Mit Schwela-Nachlass wird einmaliges Zeugnis der Zeitgeschichte digital zugänglich gemacht

Seit 1. Oktober wird der Nachlass von Gotthold Schwela (Bogumił Šwjela, 1873-1948) am Sorbischen Institut in Bautzen digitalisiert und detailliert erschlossen. Schwela war Pfarrer, Sprachwissenschaftler, Publizist, Schriftsteller, Übersetzer und Kulturpolitiker in der Niederlausitz. Das von der DFG mit 111.000 Euro finanzierte Projekt über das Förderprogramm „Digitalisierung und Erschließung“ (Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme) trägt den Titel „Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung und Tiefenerschließung des Nachlasses von Gotthold Schwela“ und läuft für 18 Monate bis März 2022.

Projektverantwortliche Dr. Annett Bresan: „Der Nachlass von Gotthold Schwela ist einer der umfangreichsten Bestände im Sorbischen Kulturarchiv. Schwela zählt mit seiner Vita und seinem Wirken zu den wichtigsten sorbischen Intellektuellen seiner Zeit. Es gibt keinen weiteren Bestand, der eine derartige dichte Dokumentation der niedersorbischen Sprache, Alltagskultur und der Bemühungen um den Erhalt und die Weiterentwicklung derselben bietet. Erstmalig digitalisieren wir einen Nachlass von diesem Ausmaß.“

Der Nachlass beinhaltet Dokumentensammlungen zur staatlichen und kirchlichen Politik gegenüber den Sorben, zur Selbstorganisation sorbischen Kulturlebens, sprachhistorische Sammlungen zu Flurnamen, Familien- und Ortsnamen, eine Grammatik, eine Wörterbuchsammlung und eine ethnologisch-sprachliche Sammlung zu allen Facetten der niedersorbischen Volkskultur.

Das Ziel des Projekts ist die Zugänglichmachung dieser einmaligen Quellen zur Zeitgeschichte in entsprechenden Online-Portalen (Kalliope) im Bild und mit detaillierten inhaltlichen Erschließungsinformationen. Nach Projektabschluss sollen die Materialien im Wissensportal SORABICON veröffenlicht werden, vgl. www.sorabicon.de .

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter bearbeitet der Ethnologe und Historiker Dr. Pětr Jahn-Bresan das DFG-Projekt, technische Arbeiten führen Jan Krahl und Martin Brützke aus. Als Projektverantwortliche koordiniert Dr. Annett Bresan, Leiterin des Sorbischen Kulturarchivs am Sorbischen Institut, das Erschließungsprojekt. Wito Böhmak, Leiter der Sorbischen Zentralbibliothek, ist für die IT-Implementierung verantwortlich.

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