„Nach den roten Eiern gehen“ – Das sorbische Osterei zwischen Brauch, Sprache und Symbolik
Ob man „nach den roten Eiern geht“ oder „Osternester sucht“ – das sorbische Osterei war und ist fester Bestandteil der Ostertraditionen und -geschenke in der Lausitz. Doch schon nach kurzer Auseinandersetzung mit den bunten Kunstwerken wird klar, dass ihre Bedeutung weit über diesen Kontext hinausgeht. In verzierten Ostereiern bündeln sich unterschiedlichste Erwartungen, Selbstverständnisse, Identitäten und kommunikative Absichten. Im aktuellen Diskurs kann man diesen Bedeutungen nachspüren, in der Tradition werden sie erlebbar und in der Symbolik der Eier selbst begegnen sie uns in ästhetisierter Form. Der Vortrag soll neugierig machen auf das sorbische Osterei als Grenzgänger zwischen materiellem und immateriellem Kulturerbe und bietet anschließend die Möglichkeit, das Verzieren in den sorbischen Techniken selbst auszuprobieren.
Grundlage für den Vortrag ist das Promotionsvorhaben der Referentin mit dem Titel „Studien zur Semiotisierung des sorbischen Ostereis“. Im Vorhaben setzt sich Marleen Schindler unter anderem mit Lotar Balkes Sammlung sorbischer Ostereier auseinander und analysiert qualitative Interviews zur gelebten Brauchpraxis.
Im Anschluss an einen etwa halbstündigen Vortrag können die Teilnehmenden die sorbischen Verziertechniken unter Anleitung selbst ausprobieren. Je nach Gruppengröße, Interesse und Räumlichkeiten kann zwischen den beiden Wachstechniken, Ätz- und Kratztechnik gewählt werden.
Anmerkung zur Sprache: zweisprachig Deutsch-Obersorbisch (Begrüßung und Fragerunde: Sorbisch, Vortrag: Deutsch)
- FormatWorkshop/Kurs (zum Mitmachen) mit kurzem Vortrag
- VortragendeMarleen Schindler
- Dauer2 Stunden: 30 Minuten Vortrag, 30 Minuten Erklärung der Technik, 1 Stunde selbstständiges Verzieren
- SpracheDeutsch, Obersorbisch, zweisprachig, Englisch
- Technische VoraussetzungenBeamer, ausreichend Tische für alle Teilnehmenden
- ZielgruppeBesonders geeignet für Vereine und Ortsgruppen, Schulklassen (inhaltlich altersgerecht angepasst), Kirchgemeinden, an kreativem Schaffen Interessierte - bis ca. 16 Personen
