Bautzen/Budyšin - 30.11.2020

Verdienstvolle wissenschaftliche Mitarbeitern hat 1.800 Denkmäler erschlossen | Nun verabschiedet sich Trudla Malinkowa nach über 20 Jahren in den Ruhestand

Trudla Malinkowa hat in den Jahren von 1992 bis 1995 und von 2000 bis 2020 im Sorbischen Institut in Bautzen als wissenschaftliche Mitarbeitern in der Abteilung Kulturwissenschaften gearbeitet. Am Montag (30. November) hat sie sich nun nach über 20 Jahren in der Forschung in den Ruhestand verabschiedet. Sie hinterlässt dem Institut zahlreiche Publikationen – auch im Ausland prämierte sind darunter – und einen gewaltigen Fundus an Material für weitere Forschungen auf dem Gebiet der Erschließung des sorbischen kulturellen Erbes.

„Neben ihrer vielfältigen Arbeit als Publizistin hat Trudla Malinkowa am Sorbischen Institut vor allem zwei Themen bearbeitet: zunächst die sorbische Auswanderung nach Übersee und seit 2000 dann die systematische Erfassung von materiellen Zeugnissen sorbischer Kulturgeschichte. Ihr langjähriges Vorhaben „Großes Inventar sorbischer Kulturdenkmale“ hat enorm viele Informationen zusammengetragen, viel mehr, als in ihrem neusten Buch enthalten sind. Wir werden diese wertvolle Arbeit weiterführen, vor allem ist ein digitaler Denkmalatlas in Planung, in den Trudla Malinkowas Arbeit einfließen wird. So bleibt sie weiter am Sorbischen Institut präsent“, mit diesen Worten verabschiedete Institutsdirektor Dr. Hauke Bartels die langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin Trudla Malinkowa.

Sie hat dem Sorbischen Institut einen Bestand von 1.800 erschlossenen Denkmälern hinterlassen – das sind 36 Aktenordner. Dabei handelt es sich um Denkmäler der sorbischen Kulturgeschichte im weitesten Sinn: vom (Grab-)Stein oder Skulptur, über Inschriften auf Häusern, bis hin zu erhaltenen Tüchern. In der Publikation Serbske pomniki (sorbische Denkmäler) sind über 200 solcher Zeugnisse beschrieben.

Dr. Friedrich Pollack, Leiter der Abteilung Kulturwissenschaften: „Die systematische Erfassung sorbischer Kulturdenkmale in einem so weiten Umfang ist ein gewichtiges Ergebnis der sorabistischen Grundlagenforschung. Solche Vorhaben sind langfristig angelegt und sie wirken langfristig, weil sie unverzichtbare Grundlagen für eine Vielzahl weiterer Forschungsprojekte legen. Trudla Malinkowa hat sich dieser wichtigen Aufgabe in den vergangenen Jahrzehnten mit großem Engagement, hohem Sachverstand und der nötigen Ausdauer gewidmet. Die weitere kulturhistorische Forschung wird von dieser Arbeit noch lange zehren.“

Mehr zur Person

    • Interview mit Alfons Wićaz in der sorbischen Abendzeitung Serbske nowiny, veröffentlicht in der Freitagsbeilage Wuměłstwo a wjace (Kunst und mehr), Seite 2, 20.11.2020, vgl. PDF-Datei (Sorbisch)
    • ‎ein Porträt im Sorbischen Rundfunk (MDR), ausgestrahlt am 15.11.2020, Autorin: Monika Gerdes, vgl. Audio unter www.mdr.de (Sorbisch)
    • ‎Edmund Pech. „Trudla Malinkowa zum 65. Geburtstag“. LĚTOPIS. Zeitschrift für sorbische Sprache, Geschichte und Kultur. Časopis za rěč, stawizny a kulturu Łužiskich Serbow 1:143-146. Žórło: www.ceeol.com/search/article-detail?id=852513 (open access, registracija trěbna)