Bautzen/Budyšin - 20.04.2021

Wanderausstellung präsentiert: Die Freiheit winkt! Die Sorben und die Minderheitenfrage nach 1918

Die neue Wanderausstellung des Sorbischen Instituts mit dem Titel „Die Freiheit winkt! Die Sorben und die Minderheitenfrage nach 1918“ ist im Sorbischen Museum aufgebaut und kann besichtigt werden, sobald die Museen wieder öffnen. Heute wurde sie online präsentiert. Für die Ausstellung haben die Wissenschaftler:innen in rund 40 Archiven recherchiert, von Washington D.C. bis Prag. Aus dem reichen Fundus wurden zahlreiche bisher kaum bekannte Dokumente und Bilder, unter anderem aus dem Archivverbund Bautzen, dem Sorbischen Museum und dem Sorbischen Kulturarchiv, für die Präsentation ausgewählt; darunter Flugblätter, Fotografien, Karikaturen und politische Plakate. Bis 28. Mai 2021 ist die Ausstellung im Sorbischen Museum in Bautzen zu sehen, im Anschluss geht sie auf Wanderschaft durch die Lausitz, Sachsen und Brandenburg sowie Tschechien und Polen.

„‚Die Freiheit winkt!’, hieß es Anfang 1919 hoffnungsvoll unter den Sorben. Nach dem 1. Weltkrieg, nachdem die alte Ordnung in Deutschland und Europa zusammengebrochen war, schien eine selbstbestimmte Zukunft für die Sorben möglich. Die damals aufgeworfenen Fragen nach kultureller Autonomie, nach Interessenausgleich zwischen Sorben und Deutschen sowie nach grenzüberschreitender Verständigung sind Fragen, die uns bis heute beschäftigen und die es auch immer wieder neu zu stellen gilt“, sagt Dr. Friedrich Pollack, Leiter der Abteilung Kulturwissenschaften am Sorbischen Institut.

Die Ausstellung wurde von Dr. Friedrich Pollack und Dr. Jana Piňosová, Historiker:innen am Sorbischen Institut in Bautzen, in Zusammenarbeit mit der Geschichtsagentur Culture and more aus Berlin erarbeitet. Produziert wurde sie von der Agentur Hinz & Kunst aus Braunschweig.

Die 15 Ausstellungstafeln sind durchgängig zweisprachig (Deutsch, Obersorbisch). Ergänzt werden sie durch gedruckte Guides auf Niedersorbisch, Tschechisch, Polnisch und Englisch.

Das Projekt wurde gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, die Sächsische Staatsregierung, den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds/ Česko-německý fond budoucnosti sowie die Stiftung für das sorbische Volk, die jährlich auf der Grundlage der beschlossenen Haushalte des Deutschen Bundestages, des Landtages Brandenburg und des Sächsischen Landtages Zuwendungen aus Steuermitteln erhält.