Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Digitalisierung immaterieller Kultur
Immaterielle Kultur wird erst durch ihre Ausübung lebendig und erfahrbar. Im Rahmen des Drittmittelprojekts „Praktiken des immateriellen Kulturerbes in der Niederlausitz“ (I.2.2) wird derzeit eine Datenbank mit Nachweisen konkreter Performanzen, Repräsentationen und Instanziierungen immaterieller Kultur aufgebaut und für die weitere Nutzung durch Wissenschaft und Praxis aufbereitet. Aus dieser Arbeit ergeben sich zahlreiche kulturwissenschaftliche Fragestellungen, unter anderem zur systematischen Nomenklatur sowie zur angemessenen Modellierung dieser Daten. Da die digitale Erfassung und Repräsentation immaterieller kultureller Praktiken noch in den Anfängen steckt und es an einschlägiger Fachliteratur sowie Best-Practice-Beispielen hierzu mangelt, ist eine vertiefte interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den skizzierten Problemfeldern erforderlich.
In Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft und dem Tanzarchiv Leipzig, der Forschungs- und Beratungsstelle für IKE am ISGV sowie unter Einbeziehung des Konsortiums NFDI4Culture wird im Planjahr ein Workshop organisiert. Dieser bietet nicht nur Raum für den Erfahrungsaustausch zur Digitalisierung immaterieller Kulturformen, sondern auch zur Diskussion der sich daran anschließenden kulturwissenschaftlichen Fragestellungen. Ziel ist es, gemeinsam innovative Lösungsansätze zu erarbeiten und Vorschläge für zukünftige Standards zu entwickeln, die sukzessive in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht werden sollen.
Projektbeteiligte: Fabian Jacobs