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Arbeitsbereich "Sprachrevitalisierung"

Fragestellungen der Revitalisierung sind im Kontext der niedersorbischen Sprachforschung auch am Sorbischen Institut und am Institut für Sorabistik an der Universität in Leipzig immer wieder aufgegriffen worden, ohne dass daraus bisher ein Forschungsprogramm erkennbar geworden wäre.
Kennzeichnend für die Perspektive einer Sprachrevitalisierung ist ihr Fokus auf die kommunikativen Funktionen der Sprache selbst, ihre „affect-identity-societally bindings“, wie der Sprachsoziologe Joshua Fishman es in seinem klassischen Werk zur Sprachrevitalisierung bezeichnete. Für das Verständnis, warum kleine Sprachen erhalten blieben und unter Umständen auch revitalisiert werden, sei daher die lokale Lebenswelt, die „family-neighborhood-community arena“ (Fishman), grundlegender als die schulische Bildung. Die Revitalisierung einer Sprache muss daher nicht zuallererst an der Schule ansetzen, sondern an den sozialen Gemeinschaften, in denen die Sprache gesprochen wird oder werden kann. Die Zentralität der (Sprach-) Gemeinschaft und die Bedeutung von Prozessen der Vergemeinschaftung findet sich in allen drei Aufgabenfeldern dieses Arbeitsbereichs wieder. Dennoch wird auch der Bedeutung des schulischen Spracherwerbs für den Erhalt der niedersorbischen Sprache Rechnung getragen
Auch dieser Arbeitsbereich steht in einer engen Verbindung zu zwei im Rahmen des Strukturwandels geförderten Praxisvorhaben, und zwar zum Projekt „Masterplan zur Revitalisierung der niedersorbischen Sprache“ (kurz: Masterplan) und zum Modellprojekt „Zorja“ (in beiden Fällen Projektträger: Domowina Niederlausitz Projekt gGmbH). Am Masterplan-Vorhaben ist die Abteilung für „Regionalentwicklung und Minderheitenschutz“ über die Erbringung wissenschaftlicher Dienstleistungen sowie durch die Übernahme umfassender koordinativer Aufgaben unmittelbar beteiligt.