Cottbus/Chóśebuz - 16.02.2024

Über Häusler, Georgs Sohn und Schneider – Service „Niedersorbische Namen“ im Sprachportal deutlich erweitert

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Logo des Moduls "Niedersorbische Namen" im Sprachportal des Sorbischen Instituts "niedersorbisch.de"

Der Online-Service „Niedersorbische Namen“ enthält seit wenigen Tagen erstmals auch 200 Namen aus dem polnischen Teil der Lausitz. Zudem wurden 50 Beiträge zur Etymologie (Erklärungen zu Herkunft und Bedeutung) ergänzt, sodass nun Erklärungen für insgesamt 250 Namen abrufbar sind. – Erst im Januar wurde das Namenportal, ein Service des Sprachportals niedersorbisch.de, um eine Karte ergänzt.

Die Einträge für die 200 Städte- und Dorfnamen im heute polnischen Teil der Lausitz beinhalten standardmäßig auch Angaben zu Quellen und Literatur, geografische Koordinaten, weitere Namenformen sowie Flexionstabellen. Das Besondere ist, dass erstmals Namen außerhalb Deutschlands erfasst wurden, zu denen deshalb auch die polnischen Namen ergänzt wurden. Dazu gehören Žemr (polnisch Lubsko, deutsch früher Sommerfeld,), Lindroz (pl. Lipinki Łużyckie, dt. früher Linderode) und Njamašklěb (pl. Chlebowo, dt. früher Niemaschkleba). Parallel wurde die Suchfunktion erweitert: Nun kann auch nach der Namenart (Ortsname, Name einer territorialen Verwaltungseinheit, Familienname, Vorname) oder nach der Sprache (Niedersorbisch, Deutsch oder „lokal“ – bisher konkret Polnisch, Obersorbisch und Schleifer Mundart) gesucht werden. Darüber hinaus sind komplexe Abfragen möglich.

Außerdem wurde das Portal erneut um Beiträge zur Etymologie von 50 Namen erweitert. Damit sind nun Erklärungen für insgesamt 250 Orts- und Familiennamen veröffentlicht. Eine Hälfte der neuen Beiträge ist Ortsnamen gewidmet, die andere Familiennamen. Entscheidend für die Auswahl der Namen war, dass sie zu den häufigsten Familiennamen sorbischer Herkunft gehören, z.B. Budaŕ, Jurk und Krawc. Die Häufigkeit wurde mittels der statistischen Daten des „Digitalen Familiennamenwörterbuchs Deutschlands“ ermittelt, mit deren Machern das Sorbische Institut seit dem vergangenen Jahr eng zusammen arbeitet.

Der Namen-Service wird im Rahmen zweier Projekte entwickelt: Digitales Portal zu sorbischen und Lausitzer Sprach- und Kulturlandschaften, gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk aus Mitteln des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, und Integrated Digital Sorbian Studies im Förderprogramm „Weltwissen. Strukturelle Stärkung kleiner Fächer“ der VolkswagenStiftung.